Resilienz im Quartier

Die Heinerbox ist ein Projekt des LOEWE-Zentrums emergenCITY an der TU Darmstadt

Resilienz im Quartier

Die Heinerbox ist ein Projekt des LOEWE-Zentrums emergenCITY an der TU Darmstadt

Forschung zum Stadtklima und zu Krisenkommunikation zusammengebracht

Die Heinerbox ist eine Sensorbox mit Notfallnetz, die anonymisiert Umwelt- und Verkehrsdaten erhebt und ein Testfeld für resiliente Kommunikation bereitstellt.

Durch diese besondere Doppelfunktion verbindet sie wissenschaftliche Forschung mit nachhaltiger Stadtentwicklung und moderner Krisenkommunikation – lokal umgesetzt in Darmstadt und offen zugänglich für alle. 

Umweltdaten und neue Kommunikationsverfahren im Darmstädter Lichtenbergblock

Die Heinerboxen sind eine Entwicklung des LOEWE-Zentrums emergenCITY. Sie begleiten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und für erhöhte Verkehrssicherheit der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Ziel ist ein lebenswerteres Quartier rund um den Lichtenbergplatz: mit sicheren Schulwegen, weniger Durchgangsverkehr und mehr Platz für den Radverkehr.

Die Idee: Mithilfe von Sensortechnik das Mikroklima und den Verkehr besser verstehen und mit derselben Infrastruktur neue Kommunikationsverfahren für Krisensituationen testen. Denn die Heinerboxen könnten im Notfall – auch ohne Strom, Internet oder Mobilfunknetz – nicht nur messen, sondern auch Warnungen und Informationen verbreiten.

Reallabor für resiliente Stadtquartiere

Unter dem Titel „Digitaler Heinerblock“ erforscht emergenCITY gleich mehrere Maßnahmen, die Darmstadt krisenfester machen können: Neben den Heinerboxen bringen die Litfaßsäule 4.0, eine energieautarke Warnsäule mit Infodisplay auf dem Riegerplatz, und historische Forschungen zum Martinsviertel die Themen resiliente Kommunikation und Krisenvorsorge konkret und vor Ort ins Gespräch.

Die Heinerbox heißt nicht ohne Grund so: „Heiner“ ist ein Spitzname für alle Menschen aus Darmstadt. Dort hängen die Boxen seit November 2025 in einem Teil des Martinsviertels, zwischen Heinheimer Straße, Rhönring und Kranichsteiner Straße, an 40 Straßenlaternen in rund vier Metern Höhe.

Wo genau zeigt eine Karte im Überblick:

Die Sensoren in der Box erfassen Umwelt- und Mobilitätsdaten. Dazu gehören Temperatur, UV-Strahlung, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Feinstaub, Lärm und Verkehr. Personenbezogene Daten kann die Heinerbox technisch nicht erfassen.

Die Messwerte helfen der Stadt, ihre Verkehrsmaßnahmen zu evaluieren und liefern so wertvolle Impulse für eine nachhaltige Stadtplanung.

Außerdem sind die erhobenen Daten öffentlich zugänglich. So können sich alle selbst einen Überblick verschaffen: Einfach den QR-Code an den Laternen scannen und die Messewerte der jeweiligen Box in der eigenen Nachbarschaft einsehen.

Oder online auf die Datenplattform zugreifen:

Gerade in Krisen sind verlässliche Informationen entscheidend. Fallen Strom, Mobilfunk oder Internet längerfristig aus, wird der Alltag ebenso wie das Krisenmanagement massiv erschwert. Ziel ist es daher, einerseits Lagedaten für Krisenstäbe bereitzustellen und andererseits Menschen im Quartier zuverlässig zu informieren.

Dazu haben Forschende verschiedene Funktechnologien wie WiFi, Bluetooth und LoRaWan kombiniert. Auf diese Weise könnten die batteriebetriebenen Heinerboxen im Ernstfall ein Notfallnetz aufspannen, über das weiterhin wichtige Daten für Einsatzkräfte und entscheidende Informationen für die lokale Bevölkerung verfügbar bleiben.